Der Garten ist der Ort, wo eine eigene Zeit herrscht. Hier vereint sich Natur mit Kultur, so dass die Dichotomie aufgehoben und Übergänge zum Teil fließend erscheinen. Die Hektik bleibt draußen, wir müssen uns Zeit nehmen, Geduld aufbringen, um den Rhythmus der Natur zu erkennen und zur Geltung kommen zu lassen. Ferner ist der Garten eine interessante soziale Erscheinung. In den meisten europäischen Ländern finden wir hier einen Zwischenraum, wo das Private und das Öffentliche zusammenfinden. Denn ein Blick über den Gartenzaun ist durchaus gewünscht. In islamisch geprägten Ländern ist dies zum Beispiel anders.
Mit meinen Lehrveranstaltungen zu: ‘Sozialwissenschaftliche Grundlagen des urbanen Gartenbaus“ konnte ich mich in den vergangenen Jahren mit den verschiedenen Fassetten des Gartens und des Gärtnerns befassen. Nicht nur die Pflanzenwelt, sondern insbesondre den Menschen und den Gemeinschaften in ihrer sozioökonomischen und ökologischen Umwelt sowie ihrem sozialen Milieu galt meine Aufmerksamkeit. Mit einem human- und kulturökologischen Ansatz habe ich die sozialen Bewegungen zum urbanen Gartenbau betrachtet. Dabei ging es zum einen um international vergleichende Perspektiven, z.B. Aktivitäten im Bereich „urban agriculture“ in afrikanischen, lateinamerikanischen wie auch nordamerikanischen Regionen. Zum anderen um eine kulturhistorische Betrachtung mit Verweis auf die Geschichte der persischen Paradiesgärten.
Social Aspects of Urban Gardening
History of Garden Culture and Urban Agriculture