Participating at the conference in Paris
3. – 5. October 2018
“RETHINKING FOOD AND FOOD SAFETY”
EXPLORES THE INTERSECTION OF DATA SCIENCE, GENOMICS, AND SOCIAL SCIENCES IN FOOD.
FOR THE LAST TEN YEARS, THE MEANING OF FOOD AND THE CONCEPT OF FOOD SAFETY HAVE PROFOUNDLY EVOLVED, DUE IN LARGE PART TO GROUND BREAKING ADVANCES IN SCIENCE, TECHNOLOGY AND SOCIETY.
Speaker: Dr. Parto Teherani-Krönner
Essen in Gemeinschaft ist Zeichen der Geborgenheit, der Zugehörigkeit, ist Symbol für Fest und Freude. In der gemeinsamen Mahlzeit werden erste Zeichen menschlicher Sozialisation gesetzt, in dem wir Gemeinschaft erfahren und das Teilen lernen. Da im Laufe der Geschichte die menschliche Kultur mit dem Prozess der Zubereitung von Nahrung einherging, wir uns meist nicht von Rohprodukten, sondern von zubereiteten Mahlzeiten ernähren, verdienen Prozesse der Zubereitung, des Kochens, Servierens wie Entsorgens größere Aufmerksamkeit. Damit verbunden sind Fragen zur geschlechtlichen Arbeitsteilung, die Bestandteil unserer Esskultur und der unterschätzten Fürsorgeökonomie sind. Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität bedürfen einer Mahlzeitenpolitik, die sozioökonomische wie auch kulturökologische Zusammenhänge als Merkmale unserer täglichen Ernährung erkennt. Denn Ernährungsfragen lassen sich nicht durch Quantität und Qualität einzelner Zutaten lösen, wenn der Kontext und die Struktur der Mahlzeit unberücksichtigt bleiben.« (Kreuzberger Salon 61, Dezember 2016) Das von mir entwickelte Konzept der Mahlzeitenkultur bietet ein Paradigmenwechsel in der gesamten Ernährungsdebatte. Dieser Ansatz umfasst die Diskussion zur Ernährungssicherheit und Nahrungsmittelsicherheit und zum Teil auch die Ansätze in der Ernährungssouveränität, geht aber darüber hinaus.
Folien zum Vortrag HUB daily meals
Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme
Essen umfasst sehr viele Aspekte unseres Lebens. Sprechen Sie deshalb von Mahlzeitenkultur statt von Ernährungssicherheit?Ich habe den Begriff Mahlzeitenpolitik bzw. Mahlzeitenkultur eingeführt, weil Menschen meist nicht Rohprodukte, sondern zubereitete Mahlzeiten essen. Bei Ernährungsfragen auf globaler Ebene wird oft nur die Quantität der erzeugten Agrarprodukte betrachtet. Doch von Rohprodukten werden Menschen nicht satt. Bei der Zubereitung gilt es, nach zusätzlichen Erfordernissen zu schauen: sauberes Wasser, Gewürze, Energie, Gefäße, Technologie, Zeit, Wissen, Rezepte und nicht zuletzt kulturelle und soziale Kriterien für die Auswahl und Zusammensetzung einer Mahlzeit. Wenn wir in der Entwicklungspolitik anstelle von Ernährungssicherheit von einer Mahlzeitensicherheit ausgehen, dann müssen alle diese Aspekte einbezogen werden. Das bedeutet, dass ökologische, soziale und kulturelle Dimensionen unserer Ernährung die notwendige Aufmerksamkeit erfahren würden. Das wird uns bei der Analyse von Ernährungsfragen im Globalen Süden wie Norden helfen und hat weitreichende politische Konsequenzen. Daher auch mein Plädoyer für eine kulturökologisch orientierte Mahlzeitenpolitik.
Introduction to Meal Cultures in Europe – Changes and Exchanges
The division of Gender & Globalization has organized an informative, exciting and colourful workshop with participants from more than ten EU countries which was funded by the EU GRUNDTVIG Programme from the 20th to the 27th of February, 2011. The aim of this programme is to promote lifelong learning for EU citizens. We have taken the idea of lifelong learning and combined it with the changing eating habits in Europe as the subject of our meeting and exchange. We wanted to give special emphasis on the importance of our everyday meals and changes in meal habits. This in fact is of relevance at our Faculty of Agriculture and Horticulture and has to be taken even more into account.
The life of the people is determined by their everyday meals. Meals are symbols of our identity: “You are what you eat!” – Hence, this topic is – within the scope of the EU integration – an exciting subject for the future.
In light of the food security debate, we also have to recognize that meal preparation requires clean water that is not always available everywhere. It also requires utensils to wash, cut, chop and grind ingredients, as well as the fuel source for actually cooking. Therefore, a whole set of technologies is necessary in addition to a person who spends time with the require knowledge, recipes, and formulas for using the right ingredients and spices. And last but not least there are always cultural criteria for eatables and enjoyables. Our normative system is part of the social context and cultural space that matters. Such a broader concept of meal culture security will definitely help us to understand our perceptions of eating habits as well as our
connection to food and soil.